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Lars Offline

Moderator

Beiträge: 1.317

06.03.2009 21:44
Rudolf Scharping schreibt..... Zitat · Antworten

Sehr geehrte Frau Präsidentin,

sehr geehrte Präsidenten der Landesverbände,

sehr geehrte Mitglieder des BDR-Präsidiums,



Sie erlauben mir einige Informationen; diese geben Sie bitte innerhalb Ihrer Gremien weiter. Da ich mich bis auf Weiteres nicht an der öffentlichen Debatte beteiligen werde, wähle ich diesen internen Weg (auch um weiteren Schaden zu vermeiden):



Es wird öffentlich behauptet, das Gewinnen von Sponsoren sei eine „Luftnummer“ gewesen. Ich stelle dazu fest:
a) zwischen 2006 und 2008 haben neue Sponsoren brutto 1.695.000,00 Euro an den BDR und seine Maßnahmen geleistet; ein großer Teil davon wurde investiert in die sportliche Weiterentwicklung (darunter die „Internationale Deutsche Meisterschaft“ für U 23, für die Frauen und für die Männer) sowie an die Veranstalter und für die Rennen gezahlt.

b) Dadurch konnte der Rückzug anderer Sponsoren mehr als ausgeglichen werden; das waren im wesentlichen Adidas (ersetzt durch Bio-Racer) und STADA (ersetzt durch verschiedene Sponsoren).

c) Alle diese Mittel wurden ausschließlich über die Kontakte des Präsidenten gewonnen; der für Marketing zuständige (und später zurückgetretene) Vizepräsident hat nichts dazu beigetragen.

d) In 2009 werden wir dank der ständigen öffentlichen Debatten kaum mit neuen wirtschaftlichen Partnern rechnen können; schlimmer noch:

die ständigen öffentlichen Behauptungen, dass der BDR seinen Kampf gegen Doping nicht konsequent genug führen würde, haben jetzt zu folgendem geführt:
a) zwei mögliche Partner haben wegen der jüngsten Debatten die laufenden Gespräche vorläufig gestoppt;

Das ist gefährlich genug. Noch gefährlicher kann werden, was wegen der öffentlichen Förderung droht; Sie wissen, dass wir mit einer sehr ausführlichen Dokumentation unserer Maßnahmen gegen Doping den Sportausschuss des Deutschen Bundestages überzeugen konnten. Die öffentlichen Mittel wurden weder gekürzt noch gar gestrichen oder gesperrt. Das war ein großer Erfolg und für den BDR lebenswichtig. Wir hatten Unterstützung von der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und unser Programm wurde ausdrücklich von der Deutschen Sportjugend im DOSB als vorbildlich gelobt.
Nun wird aus den Reihen des BDR heraus von einigen wenigen behauptet, unser Kampf gegen Doping sei nicht konsequent. Das ist die Unwahrheit

und es schädigt den Radsport. Das öffentliche Echo ist dabei die eine Sache; noch wichtiger kann werden, dass es erste besorgte Anfragen gibt aus

dem Bereich der Politik: wieso wird von Euren eigenen Leuten öffentlich bezweifelt, was der Präsident des BDR und der Generalsekretär uns mit vielen

Fakten dargestellt haben? Das ist für die weitere öffentliche Förderung äußerst riskant und wird hoffentlich nicht Existenz bedrohend.

Es ist unverantwortlich, wie hier entgegen allen Tatsachen über lange Zeit geführte Gespräche mit der Politik auf’s Spiel gesetzt werden.

In diesem Zusammenhang merke ich an: es ist gelungen, die Mittel für Maßnahmen im Bereich Training und Wettkampf sogar zu erhöhen – wiederum dank der guten Zusammenarbeit mit dem DOSB und der guten Verankerung unseres Sportdirektors. Das gleiche gilt für die Erhaltung der bisherigen Förderung des Hallenradsports
Es wird öffentlich behauptet, der Präsident habe Sabine Spitz nicht zur Goldmedaille gratuliert. Das ist falsch; die erste Gratulation kam sofort nach dem ausgezeichneten Sieg dieser ausgezeichneten Sportlerin, eine zweite per SMS (der Unterzeichner war nicht mehr in Peking). Die dritte Gratulation kam als Urkunde. Und ein vom Präsidenten geworbener Sponsor hat die Medaille mit einem beachtlichen Betrag zusätzlich „honoriert“. Richtig ist leider auch, dass der Scheck an Sabine Spitz nicht persönlich überreicht werden konnte (sie hatte dafür leider keine Zeit, was den Sponsor nicht gefreut hat).
Es wird öffentlich behauptet, Hanka Kupfernagel sei nicht ordnungsgemäß behandelt worden. Richtig ist aber, dass der Präsident des BDR und der Sportdirektor mit dem Bundestrainer mehrfach gesprochen haben, um Hanka Kupfernagel (trotz fehlender Zugehörigkeit zum A-Kader) die notwendigen Einsätze in der Nationalmannschaft zu ermöglichen. Richtig ist auch, dass wir Hanka Kupfernagel als einziger Sportlerin (wegen ihres WM-Sieges im Einzelzeitfahren 2007) eine Besichtigung der Olympiastrecken bezuschusst haben.


Man kann mit einigen Gründen sagen, dass die Kommunikation im BDR noch besser werden muss – trotz mancher Fortschritte.



Wieso aber wird dann seit Monaten außerhalb der Gremien des BDR und seiner Vereine oder Landesverbände eine Aktion vorbereitet?



Wieso wird verschwiegen, dass im Ausdauerbereich des Bahnradsports die Sportler aus dem BDR sich nicht an der Olympiade beteiligen konnten, weil einige wenige mehr auf Sechs-Tage-Rennen geschaut haben als auf die Qualifikation?



Wieso werden die Ergebnisse einer sehr ausführlichen Fachkonferenz vom Juni 2008 verschwiegen, an der sich auch heutige Kritiker beteiligt hatten? Wir haben das damals alles gemeinsam und sehr kritisch aufgearbeitet. Wir haben die Ergebnisse allen Beteiligten zur Verfügung gestellt. Und vor allem: wir haben die Ergebnisse umgesetzt. Die Arbeit unter dem neuen Bundestrainer zeigt erste Erfolge. Und der BDR hat auf der Bahn den Gesamt-Weltcup gewonnen.



Ein letztes Wort zu den Mitarbeitern unserer Geschäftsstelle: wer unter so hohem Druck und manchmal mit Angst um seinen Arbeitsplatz arbeitet, der macht sicher auch mal einen Fehler. Ich dachte immer, im Sport versucht man, die möglichen Fehler seiner Mitstreiter auszugleichen anstatt sie auszunutzen. Ich empfinde es deshalb als (vielleicht ungewollt) schäbig, wenn in Interviews gesagt wird, es werde bei unseren Mitarbeitern „einen gewissen Austausch“ geben. So geht man mit verdienten Arbeitnehmern nicht um.



Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Sportkameraden,



für Schlammschlachten in der Öffentlichkeit stehe ich nicht zur Verfügung. Bisher habe ich alle Interviews abgelehnt und mich nur intern geäußert. Ich verlasse mich darauf, dass Sie alle diese Informationen an ihre Gremien und Delegierten weiter geben.



Was daraus an Entscheidungen folgt, werden wir sicher in Gesprächen in den nächsten Tagen besprechen können.



Alles Gute und freundliche Grüße.

Ihr

Rudolf Scharping

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